Präventive Stärke: Warum der erste Schlag zählt
Es kommen immer wieder Leute zu mir, die sagen, sie wollen nur Selbstverteidigung lernen und nicht kämpfen. Klingt auf den ersten Blick vernünftig, oder? Aber ich denke, sie übersehen etwas Wichtiges. In der Selbstverteidigung geht es nicht nur darum, Angriffe abzuwehren. Es geht vielmehr darum, als Erster zu handeln. Präventives Schlagen ist ein wichtiger Teil der Selbstverteidigung und insbesondere von Krav Maga. Es geht um das Prinzip: Wenn jemand kommt, um Dich zu verletzten, sei der Erste, der handelt.
Das Problem mit dem Wort “Selbstverteidigung” ist, dass es so passiv klingt. Als würdest Du nur auf einen Angriff warten und dann reagieren – gerade genug, um den Angreifer loszuwerden. Aber offen gesagt, bringst Du Dich damit in einen Nachteil. Angreifer warten nicht auf Deine Reaktion. Sie sind voll bei der Sache und setzen alles daran, den ersten Schlag zu landen. In den meisten Fällen beginnen sie den Angriff mit einem Schlag, von dem sie glauben, dass er den Kampf sofort entscheiden wird.
Nach meiner Erfahrung – und ja, auch Erfahrung hat ihre Grenzen – ist oft derjenige im Vorteil, der zuerst agiert. Wer nur reagiert, hat schon verloren. Bei uns wollen wir auf gewalttätiges Verhalten nicht nur reagieren, sondern dem Angreifer mit einer noch entschlosseneren, aggressiveren und zielgerichteteren Gegenaktion begegnen.
Schau Dir unser Training an. Es ist immer interaktiv, nie nur monotones Schattenboxen. Wir trainieren immer mit echten Partnern, arbeiten mit Pratzen, weil der Kontakt wichtig ist. Warum? Weil Selbstverteidigung bedeutet, aktiv etwas gegen jemanden zu tun. Und was ist dieses “etwas”? Schmerz. Egal, ob es sich um Kontrolle, einen Schlag oder den Einsatz der Waffe des Gegners handelt, unser Ziel ist es, Schmerz zuzufügen, um den anderen von seinem Vorhaben abzubringen. Unser Ziel ist klar, aber es erfordert eine Denkweise, die nicht jedem gefällt. Die Gesellschaft hat oft eine falsche Vorstellung von Gewalt. Sie glaubt, wenn man jemandem die Waffe wegnimmt, hört er auf zu kämpfen. Aber die Situation bestimmt die Lösung, nicht die verzerrte Vorstellung der Gesellschaft.
In einer zivilisierten und rationalen Welt will ich niemandem Schaden zufügen. Aber wenn ich glaube, dass jemand mir etwas antun will, dann hat er mir die moralische Autorität gegeben, entsprechend zu handeln. Ich werde tun, was nötig ist, nicht nur das Nötigste. Was Menschen, die noch nie Gewalt erlebt haben, über die Anwendung von Gewalt sagen, kümmert mich wenig. Gesetze und Meinungen helfen mir nicht, wenn ein 150 Kilo schwerer Betrunkener versucht, mich anzugreifen. Ein Angreifer wird nicht aufhören, bis Du ihn stoppst.
Vergiss die Vorstellung, dass Du in einer bedrohlichen Situation in einen Zen-artigen Ruhezustand verfallen kannst. Du musst Deine Angst in entschlossene Aggression umwandeln und den Kampf zum Angreifer bringen. Und wenn Du das nächste Mal über Selbstverteidigung nachdenkst, denke an PARANJALI®. Hier geht es nicht nur darum, den ersten Schlag zu landen, sondern Konflikte schon im Vorfeld zu entscheiden.
Bleib wachsam, bleib neugierig!
Patric Klees