Sicherheit und Handy: Warum es nicht immer klug ist, in einer potenziell gefährlichen Situation zu telefonieren
Gefahrensituationen richtig einschätzen
“Bin ich sicherer, wenn ich in einer potenziell gefährlichen Situation mit dem Handy telefoniere oder nicht?”
Bevor diese Frage beantwortet werden kann, muss geklärt werden, was unter einer „gefährlichen“ Situation zu verstehen ist. Viele Menschen nennen als Beispiel eine verlassene Straße spät in der Nacht, auf der sie alleine unterwegs sind. Eine solche Umgebung ist aber nicht automatisch gefährlich. Wir neigen dazu zu glauben, dass wir in einer Menschenmenge sicherer sind und dass wir allein eher Opfer eines Verbrechens werden. Tatsächlich ereignen sich die meisten Raubüberfälle jedoch an belebten Orten wie Einkaufszentren oder Bahnhöfen, wo es viele potenzielle Opfer gibt. Das bedeutet nicht, dass Überfälle auf leeren Straßen ausgeschlossen sind, aber statistisch gesehen bist Du in einer Menschenmenge nicht unbedingt sicherer.
Wenn Du allein bist, wird Dir bewusst, dass es niemanden gibt, der Dir im Notfall helfen kann. Das Gefühl, allein für die eigene Sicherheit verantwortlich zu sein, führt oft dazu, dass man zum Handy greift und jemanden anruft, um nicht allein zu sein. Aber die harte Realität bleibt: Du bist auf Dich allein gestellt. Selbst wenn die Person am anderen Ende der Leitung die besten Absichten hat, wird sie kaum hilfreiche Ratschläge geben können, vor allem wenn sie keine Erfahrung mit Gewalt oder Gefahrensituationen hat.
Gewalttätige Angriffe und Überfälle geschehen blitzschnell, so schnell, dass Du in den meisten Fällen nicht einmal Zeit hast, auf Anweisungen am Telefon zu reagieren.
Die Gefahr, Verantwortung abzugeben
Es ist gefährlich, die Verantwortung für die eigene Sicherheit an andere zu delegieren – auch an Vertrauenspersonen. Viele Täter, ob sexuell oder finanziell motiviert, nutzen genau diesen Mechanismus aus: Sie bieten Dir an, Dich in eine vermeintlich sichere Situation zu bringen, nur um die Kontrolle zu übernehmen. Ein Beispiel: Ein Fremder überredet Dich, ihn in Deine Wohnung zu lassen oder mit ihm etwas zu trinken. Es ist immer besser, die Verantwortung für Deine Sicherheit selbst in die Hand zu nehmen.
Der eigentliche Risikofaktor: Ablenkung durch das Telefon
Der größte Nachteil des Telefonierens in einer potenziell gefährlichen Situation ist die Ablenkung von der Realität. Wenn Du am Steuer telefonierst, bist Du deutlich weniger aufmerksam als wenn Du Dich mit einem Beifahrer unterhältst. Der Grund: Ein Beifahrer teilt Deine Umgebung mit Dir. Wenn plötzlich ein Auto vor Dir ausschert, reagiert auch der Beifahrer – vielleicht mit einer kurzen Warnung oder einem Schreckenslaut. Eine Person am Telefon hingegen ist nicht Teil Deiner Realität. Sie führt das Gespräch, ohne auf Deine Umgebung zu reagieren.
Gerade deshalb fühlen wir uns am Telefon oft sicherer, wenn wir uns unwohl fühlen: Die Person am anderen Ende der Leitung nimmt uns mit in ihre Welt, in der keine unmittelbare Gefahr droht. Aber die Realität, in der Du Dich befindest, bleibt bestehen, und während Du abgelenkt bist, wird die Person am Telefon die Gefahr, in der Du Dich befindest, nicht bemerken. Du fühlst Dich vielleicht durch die Stimme am anderen Ende der Leitung beruhigt, aber in den entscheidenden fünf bis zehn Sekunden, in denen ein Überfall oder Angriff stattfinden kann, ist diese Person nicht in der Lage, Dir zu helfen.
Eine bessere Sicherheitsstrategie
Wenn Du jemanden wissen lassen willst, wo Du bist, rufe ihn vorher an. Teile ihm mit, wohin Du gehst und wie lange Du brauchen wirst, um dort anzukommen. Gib klare Anweisungen, was zu tun ist, wenn Du Dich nicht zu einer bestimmten Zeit meldest. So übernimmst Du die Verantwortung für Deine Sicherheit, ohne abgelenkt zu werden.
Ein potenzieller Angreifer weiß, dass ein Telefonat Dich von Deiner Umgebung ablenkt und dass die Person am anderen Ende keine Zeit haben wird, Dir zu helfen. Deine Realität ist die, mit der Du Dich auseinandersetzen musst – akzeptiere sie und bleibe wachsam, anstatt in die Realität einer anderen Person zu flüchten.
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Bei PARANJALI® lernst Du, wie wichtig es ist, in gefährlichen Situationen wachsam und präsent zu bleiben. Wir zeigen Dir, wie Du Verantwortung für Deine eigene Sicherheit übernehmen kannst, ohne Dich auf äußere Faktoren zu verlassen. Durch gezieltes Training entwickelst Du die Fähigkeit, Bedrohungen zu erkennen, bevor sie eskalieren, und Dich in brenzligen Situationen effektiv zur Wehr zu setzen.
Bleib wachsam, bleib neugierig!
Patric Klees